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Über die Almen unter Koschuta
Im Schoss des längsten slowenischen Gebirgszuges schlendern

Ein anspruchsloser nicht markierter Wanderweg, der am Fuße des längsten slowenischen Bergs verläuft, verbindet die Almen des Gebirgszuges Koschuta genau dort, wo die steilen Grashänge in den Wald übergehen.

Von Tržič aus fahren wir durch die Schlucht Dovžanova soteska und durchs Tal. Wir parken auf dem ehemaligen Bornov Hof im Dorf Jelendol.

Jelendol

Jelendol, ehemals auch Puterhof genannt, wurde in der Vergangenheit sehr durch die Familie Born geprägt. Im Jahre 1895 erbauten diese die neue Straßenverbindung von Tržič bis Jelendol, die viel geeigneter war als die bis dahin bestehende Verbindung, die durch den Weiler Na Jamah führte. Auf dieser Straße, die an der engsten Stelle der Dovžan Schlucht durch einen Tunnel führt und schon fast 120 Jahre alt ist, fahren wir noch heute. Die Borns erbauten gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Puterhof ein Schloss und mit Ihrer Ankunft begann der Aufschwung der Forstwirtschaft. Im Jahre 1913 bauten sie eine elektrische Waldbahn (die Elektrizität erhielten sie aus einem eigenen Kraftwerk), die das Sägewerk mit dem Hauptumschlagsbahnhof in Medvodje verband.

Alm Kofca

In Jelendol biegen wir links ab. Die asphaltierte Straße wird schnell zu einer häufig aufgewühlten Schotterstraße, die zunächst dem Bach folgt und sich dann später in die Höhe zurückzieht. Sobald sich der Wald ein wenig öffnet, sehen wir links vor uns eine Holzhütte, vor dieser teilt sich der Weg und es geht dort ein Wanderweg mit der Aufschrift »Kofce čez Dovžanko« ab. Durch den Wald folgen wir den Wegmarkierungen, die uns an vielen kleinen Quellen vorbei bis zur Dovžanka Alm führen. Der Weg ist recht steil aber gut markiert.

Nun kommen wir zur Straße, wir halten uns rechts und nach einigen 10 Metern nehmen wir links den Weg oberhalb der Straße, der uns an der Kapelle unter der Kofca, wo einst die erste Schutzhütte stand, vorbeiführt und uns bis zum Zaun und der Weide führt. Innerhalb weniger Minuten sind wir bei der Berghütte auf der Kofca und der Sennerei angelangt, welche auf einer grasigen Anhöhe der Südhänge der Berge Kofca und Veliki vrh stehen. Dies ist der ideale Ausgangspunkt zum Sprung auf die Gipfel der Koschuta.
Zeit für die erste Stärkung? Auf jeden Fall. Aber bleiben wir mäßig, denn wir werden in den kommenden drei Stunden noch einige Berghütten und Sennereien besuchen, von denen jede köstliche hausgemachte Speisen anbietet.

Auf der Kofca haben wir eine Höhe von 1488 m über dem Meeresspiegel erreicht, und ungefähr auf dieser Höhe werden wir uns bis zur Dolga njiva weiterhin bewegen. Den Wald haben wir unter uns zurückgelassen und der Weg führt überwiegend über Almwiesen und Weiden. Natürlich müssen wir auf den Boden unter uns achten, aber wie nur, wenn unsere Aufmerksamkeit immer über die Hänge hinauf auf die sonnenbestrahlten Gipfel der Koschuta entgleitet.

Alm Šija

Ungefähr 20 Minuten Wanderung trennen uns von der Almweide Šija und der Pfadfinderhütte auf Šija, wo neben Erfrischungen auch verschiedene Aktivitäten für Gruppen angeboten werden, diese reichen von Bogenschießen, über Überleben in der Natur und Klettern, sowie andere Fertigkeiten mit denen sich Pfadfinder rühmen.

So wie früher weidet auch heute das Vieh in der Weidesaison, die von Mitte Juni bis Mitte September andauert, auf den höhergelegenen Bergweiden. Die Hirten, sofern sie denn Zeit haben, kümmern sich gerne um die Bedürfnisse der durstigen und hungrigen Wanderer. Kosten Sie echte, vor allem hausgemachte Milchspeisen, wie z.B. Sauermilch mit Žganci oder Masovnek. Sie wissen noch nicht was das ist? Masovnek ist eine typische Hirtenspeise aus Sauerrahm, Mehl und Eiern. Die Nachbarn aus Jezersko bereiten diese aus Buchweizenmehl, aber es gibt keinen besseren als den Tržičer Masovnek, aus Maismehl.

Alm Pungrat

Von der Alm Šija bis zur Alm Pungart gehen wir über einen Feldweg, deshalb gibt es hier mehr Zeit zum Genießen der Aussicht. Die Kamniker-Savinjer Alpen scheinen auf der Westseite sehr nah. Den Feldweg nutzen auch Mountainbiker, deshalb halten wir uns lieber rechtsseitig, so dass es genug Platz für alle gibt.

Alm Tegoška planina

Bis zur renovierten Hirtenhütte auf der Alm Pungart gehen wir einfach über die Weide, von dort aus folgen wir dem markierten Wanderweg in Richtung Osten. Der Feldweg endet bald und der Wanderweg läuft weiter über bucklige Wiesen bis zum Weidezaun. Über den Weidezaun steigen wir auf die Weiden der Alm Tegoška planina. Für kurze Zeit folgen wir noch dem markierten Wanderweg, den wir bei dem größeren Graben rechts verlassen. Nun steigen wir bis zur Waldstraße hinab, die uns zur Hirtenhütte auf der Alm Tegoška planina führt.

Die Alm Tegoška planina wurde bereits im 15. und 16.Jahrundert erwähnt. Die Eigentümer stammten zumeist aus dem Dorf unter der Kriška Gora und Kovor. Im Jahre 1892 wurde auch Karel Born Teileigentümer. Zwischen 1948 und 1993 wurde die Alm von der Kmetijska Zadruga Križe bewirtschaftet, danach wurde sie komplett den ursprünglichen Eigentümern zurückgegeben. Zunächst wurden auf der Alm kleinere Unterkünfte gebaut, später dann die Hirtenhütte. Nach bekannten Daten sind zwei Hütten abgebrannt und eine wurde von einem Bergrutsch mitgerissen.

Alm Dolga njiva

Bis zur Alm Dolga njiva durchqueren wir Wälder, abgeholzte Lichtungen und Wiesenhänge. Unterwegs steigen wir auf den Kamm Kisovc hinauf und sobald wir bis zur Weggabelung zum Turm Košutnikov turn kommen, sind wir schon fast bei der letzten Sennerei auf der Alm Spodnja Dolga njiva. Hier stärken wir uns mir Sennerei-Speisen, auch mit Quark und hervorragenden Štruklji, während der Weidesaison können wir hier auch übernachten. Hier trifft Alt auf Jung. Jene, die gerade eben von dem Kosutnikov turn, dessen Felshänge sich oberhalb der Sennerei erheben, zurückkehren und jene, die mit dem Auto auf die Alm gefahren sind, da ihnen ihr Alter keine langen Wanderungen mehr erlauben. Und natürlich Kinder, die schnellstmöglich mit dem Wunsch auf den Anblick auf die weidenden Haustiere hinaufgelaufen sind.

Rückkehr ins Tal

Obgleich wir gerne länger auf der Alm bleiben würden, müssen wir ins Tal zurückkehren. Zunächst folgen wir dem Weg, danach der Waldstraße, vorbei an dem kleinen Wasserkraftwerk Košutnik. Wir achten darauf, dass wir links abbiegen, denn die rechte Abzweigung führt weiter in Richtung Pungrat. Wir folgen dem Bach bis Medvodje und weiter ins Tal Bistrica pri Tržiču bis zum Jelendol.

Zum Abschluss

Wenn uns unsere Jüngsten auf Koschuta begleiten, wählen wir die kürzere Strecke. Ausgangspunkt kann beim Bauernhof Matizovec oberhalb von Podljubelj oder unterhalb der Kapelle unter dem Berg Kofca sein. Wir wandern über Kofca zum Pungrat. Wenn Sie weiter den Berg bis zur Alm Spodnja Dolga njiva hinauf gehen, so sollten Sie den Rücktransport zum Ausgangspunkt organisieren.


Landkarten:

  • Karawanken-mittlerer Teil 1:50 000, PZS
  • Storžič - Koschuta (Košuta) 1:25 000, PZS
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