Der Weg zur St.-Josefs-Kirche

Bei der Ankunft in Tržič parken wir unser Auto auf einem der öffentlichen Parkplätzen. Der nächstgelegene Parkplatz befindet sich in der Nähe der ehemaligen Fabrik BPT. Kurz vor der Bushaltestelle befindet sich auf der rechten Seite der Straße „Predilniška cesta“ eine Stützmauer, die von einer Treppe unterbrochen wird. Neben der Treppe befindet sich eine Infotafel für den Rundweg Via Alpina, denn der Violette Weg führt direkt durch die Stadt. 

Bevor wir die Stufen hinaufsteigen widmen wir unsere Aufmerksamkeit für einen kurzen Augenblick dem gegenüberliegenden Haus, in welchem der bekannte Tschechische Apotheker Bohuslav Lavička von 1911 bis zu seinem Tod im Jahre 1942 lebte und arbeitete. Laviček kaufte die Apotheke im Jahre 1911 vom Apotheker Roblek in Tržič. In den folgenden Jahren setzte sich Bohuslav Laviček als anerkannter Apotheker durch, da er selber Heilpflanzen anbaute und sie zu Medizin verarbeitete. Dank seiner angeborenen Neigung zum Studieren der Geschichte der Pharmazie und der allgemeinen Wissenschaften bildete sich über die Jahre eine umfangreiche Sammlung an Apotheken-Gegenständen und Literatur, welche heute im Pharmaunternehmen Lek in Ljubljana aufbewahrt wird. Als großer Weltbürger und Freidenker war er mit seinen kritischen Ansichten auf die damaligen Geschehnisse den Besatzungskräften ein Dorn im Auge und wurde am 16. Juli 1942 in Kovor als Geisel erschossen.

Wir folgen den Betonstufen hinauf. Oben erblicken wir auf der anderen Seite der Hauptstraße einen engen Schotterweg, an welchem ein Kreuz steht. Wir folgen diesem Weg am Haus vorbei bis wir zu einer Weggabelung gelangen, wo wir links abbiegen. Der Weg bringt uns zu dem Hügel, auf welchem die Kirche St. Josef steht. Von hier aus haben wir eine schöne Aussicht über das alte Stadtzentrum von Tržič, im Hintergrund windet sich der Fluss Begunjščica. 

Die einschiffige Kirche aus dem frühen Barock bildet mit zwei Kapellen die Form eines Kreuzes und wurde im Jahre 1704 erbaut. Den damaligen Bewohnern war sie zunächst eine Wallfahrtskirche, zu welcher die Bewohner pilgerten um beim heiligen Rok um Hilfe gegen die Pest, für Gesundheit und gegen andere Beschwerden zu beten. An der Decke waren Fresken von Layer und Bilder von Langus. Leider ist die Kirche und mit ihr die ganze Einrichtung im Jahr 1959 abgebrannt. Heute ist sie vor Allem interessant wegen ihrer Decke im Renaissancestil, welche 1689 aus der Kirche des heiligen Jurij von Bistrica pri Tržiču hierher übertragen wurde.

Wir können den Weg zum aussichtsreichen Bergkamm Mala mizica fortsetzen, von welchem wir eine herrliche Aussicht auf den alten Teil von Tržič und das Tal Mošelnika bis zum Loibl genießen können.